The church promises a world made in seven days: structured, divine, absolute. But in Dummodo me ames, Philipp Timischl proposes another kind of creation—a myth born not from divine will, but from data and desire, filtered through systems we barely control. Latin for “as long as you love me,” as it might have been sung in 17th-century baroque Salzburg, the exhibition’s title drifts from liturgical solemnity to pop longing, borrowing both from the city’s Catholic tradition and Justin Bieber’s 2012 anthem of romantic devotion.

Installed throughout St. Andräkirche, Dummodo me ames occupies and distorts a space built for transcendence. Upon entering the church, visitors are immediately met by a large LED wall filling the central arch, pierced by a void shaped like a cross—an opening for belief or skepticism. On this screen, AI-generated visions loop: landscapes that melt and reform, faces that almost exist. The digital sublime plays where once divine drama unfolded. But this spectacle isn’t passive. It’s porous. It scrolls, it glitches, it asks to be seen and doubted at once. Timischl’s altar is agnostic but intimate. Its message: something might still matter, even if it’s made by a machine.

Tucked in a side chapel, an hourly miracle unfolds: a choir of raccoons, candlelit and uncanny, emerges on screen to perform Daphne Ahlers’ soothing cover of “As Long As You Love Me.” When the music ends, they vanish, morphing back into flickering votives. It’s funny. It’s touching. It’s a little bit stupid. And yet, something lingers—a sense of sincerity refracted through absurdity.

Elsewhere in the church, LED sculptures adorned with ornate French mouldings rise like misplaced living room altars. Their screens are filled with synthetic visions: imperfections, distortions, aesthetic failures produced by generative algorithms. These are not God’s creations. They are ours, or perhaps the byproduct of our attempts to outsource authorship entirely. In this collision between domestic ornament and ecclesiastical architecture, Timischl asks what happens when class-coded decorum enters spaces of communal ritual. What does it mean to be tasteful here?

In one work, a painted figure—a bearded man, muscular and reflective—leans into the surface, pen poised at the threshold of a screen. He is both image-maker and made image. His gaze is neither divine nor submissive. Maybe he’s Timischl’s god, or maybe just an artist wondering if he’s still the one in charge. Thick paint gestures across the canvas, pushing back against the sleekness of the digital. As elsewhere in the exhibition, nothing here exists in just one register.

If Timischl’s previous works have often toyed with the collapse of public and private, sincerity and satire, here that collapse is spiritualized. Dummodo me ames doesn’t parody belief—it reanimates its structure, using contemporary tools. It’s an exhibition that scrolls like a feed and sounds like a hymn, where pop nostalgia replaces the sacred, and artificiality reveals its own kind of faith.

Die Kirche erzählt von einer Welt, die in sieben Tagen erschaffen wurde – geordnet, göttlich, vollkommen. In Dummodo me ames entwirft Philipp Timischl eine andere Schöpfung: nicht aus göttlichem Willen, sondern aus Daten und Begehren, gelenkt durch Systeme, die wir nur halb verstehen. Der Titel – As long as you love me („solange du mich liebst“) – zitiert einen Satz, wie er im barocken Salzburg des 17. Jahrhunderts vielleicht in lateinischer Messe gesungen worden wäre, und verbindet ihn mit einem Pop-Liebeslied aus dem Jahr 2012. Zwischen katholischer Rhetorik und Justin Bieber entsteht eine Spannung aus Ernst, Gefühl und digitaler Projektion.

Die Ausstellung bespielt die gesamte St. Andräkirche und verschiebt die Funktion eines Raums, der einst auf Transzendenz ausgerichtet war. Direkt beim Betreten begegnet man einer großen LED-Wand, die den mittleren Bogen füllt – mit einem kreuzförmigen Ausschnitt im oberen Bereich, durch den der Blick auf den Altar frei bleibt. Auf dem Screen laufen KI-generierte Bilder in Endlosschleife: Landschaften, die sich auflösen und neu zusammensetzen, Gesichter, die beinahe existieren. Wo einst göttliches Drama stattfand, entfaltet sich nun eine künstliche Bilderwelt. Sie will nicht überzeugen, sondern verunsichern. Sie flimmert, stockt und stellt sich selbst infrage. Timischls Altar glaubt an nichts – und wirkt gerade deshalb berührend. Vielleicht lässt sich Bedeutung auch jenseits menschlicher Autorenschaft denken.

In einer Seitenkapelle spielt sich stündlich eine Art Miniaturwunder ab: Auf den Screens erscheint eine Gruppe von Waschbären, die – umgeben von digitalen Kerzen – Daphne Ahlers’ beruhigende Version von As long as you love me singen. Danach verschwinden sie, und es bleiben nur die flackernden Kerzen. Es ist komisch. Es ist berührend. Es ist ein wenig albern. Und trotzdem bleibt etwas hängen – eine Art Aufrichtigkeit, die sich nicht ganz auflösen lässt.

An anderen Stellen der Kirche stehen freistehende LED-Skulpturen, kombiniert mit französischen Zierrahmen – ein deutlicher Verweis auf das private Wohnzimmer, platziert im öffentlichen, sakralen Raum. Auf den Bildschirmen laufen KI-generierte Sequenzen: fehlerhaft, unvollständig, manchmal schön, oft irritierend. Keine göttliche Ordnung, sondern das Ergebnis algorithmischer Prozesse – maschinell erzeugt, aber nicht neutral. In der Spannung zwischen kirchlicher Architektur und bürgerlicher Wohnästhetik stellt sich eine soziale Frage: Was geschieht, wenn Vorstellungen von Geschmack, Status und Klasse in Räume eindringen, die eigentlich auf kollektiven Glauben ausgerichtet sind? In einer Arbeit lehnt sich eine gemalte Figur – muskulös, bärtig, nachdenklich – in das Bild. In der Hand einen Stift, angesetzt an der unteren Ecke der Leinwand, genau dort, wo der digitale Screen beginnt. Er wirkt wie ein Schöpfer – oder wie jemand, der innehält, bevor etwas entsteht. Sein Blick ist weder erleuchtet noch unterwürfig. Vielleicht ist er Timischls Gott – oder einfach ein Künstler in einem ungewissen Moment. Die dichte Malerei trifft auf die glatte Oberfläche des Bildschirms. Auch hier verschwimmen die Grenzen zwischen Medium und Körper, Entscheidung und Automatisierung.

Wenn Timischls frühere Arbeiten das Verhältnis von Öffentlichkeit und Intimität, Ernst und Ironie ausgelotet haben, wird diese Spannung in Dummodo me ames in eine spirituelle Ebene überführt. Die Ausstellung ist keine Parodie auf Glauben – sondern eine Neuinszenierung seiner Form mit den Mitteln der Gegenwart. Sie bewegt sich im Rhythmus digitaler Bilder, aber sie enthält Momente des Innehaltens, der Stille, vielleicht sogar der Andacht. Populäre Bildsprache und religiöse Geste begegnen sich nicht als Gegensatz – aber sie teilen sich denselben Raum.